Erzähltechnik Der Sandmann | Hoffmann, Der Sandmann - Figuren

Solange der Output Olympias ausreicht, um Nathanael weiterhin berichten zu lassen, bleibt die Kommunikation bestehen. Die Liebe die Nathanael gegenüber Olympia empfindet konstruiert er sich demnach, durch die Projektion seiner eigenen Person auf die leblose Fläche der Puppe, selbst. Nathanael konstruiert also aktiv seine Realität. Die einfache Bestätigung von Olympia ist dafür ausreichend und die vermeintliche Liebe, die er sich dadurch konstruiert, nach außen hin nur ein Egoismus/Narzissmus, der zu zweit gelebt wird. Neben diesem prägnantesten Beispiel für den Konstruktivismus gibt es innerhalb des Sandmanns noch weitere Beispiele für die Position des Konstruktivismus, so gesehen ist der Protagonist durchgehend ein Konstrukteur seiner Wirklichkeit, indem er von Anfang an sein tragisches Ende voraussieht, durch diese selbst konstruierte Prognose der Zukunft, schafft er innerhalb der Gegenwart eine Selbstprophezeiende Prophezeiung, die letztendlich zu seinem Niedergang führt. Auch die Annahme Nathanaels, der Außenwelt hilflos ausgesetzt zu sein unterstreicht die Idee des Konstruktivismus, indem er durch dieses grundlegende Verständnis seine Wahrnehmung unviabel gestaltet.

  1. AUFBAU, ERZ�HLSTRATEGIE UND ZEITSTRUKTUR
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AUFBAU, ERZ�HLSTRATEGIE UND ZEITSTRUKTUR

Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Untersuchung der Konflikte in den Beziehungen zu Clara bzw. Olimpia. Im Arbeitsblatt [doc] [38 KB] zum Unheimlichen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Frage auseinander, wie Horror-Literatur funktioniert, und wenden ihre Erkenntnisse auf Hoffmanns Erzählung an. Eine Sammlung von Arbeitsaufträgen zum produktiven Verstehen des Textes bietet das Arbeitsblatt [doc] [43 KB] zum Thema Frauenbilder an. Ausgehend vom Wortfeld "Sehen" werden die zentralen Motive "Augen" und "Perspektiv" im Arbeitsblatt [doc] [44 KB] zum perspektivischen Sehen untersucht. In ähnlicher Weise soll die besondere Erzählweise dieses Textes im Arbeitsblatt [doc] [51 KB] "Verrätselung" erarbeitet werden. Schließlich bearbeiten die Schülerinnen und Schüler in dem Arbeitsblatt [doc] [37 KB] "Maschinenmenschen"nach einer Recherche zu Automaten und dem historischen Lazzaro Spallanzani das Motiv der Erzählung. Für eine zweite, vertiefende Lektüre wird - ausgehend vom letzten Absatz der Erzählung und von Kafkas "Heimkehr" - die retrospektive Konfrontation Claras mit der tragisch endenden Beziehung zu Nathanael nachempfunden und reflektiert.

Der Erzähler macht deutlich, dass die Wunden des Professors vollständig verheilt sind und man daher kein Mitleid mit ihm haben müsse, wohl aber mit Nathanael, den er als unglücklich bezeichnet. Danach erfährt man, welche Folgen der Betrug mit der Automatenpuppe in der Stadt G. hat. Zum Schluss wird der Rest der Geschichte erzählt. Allerdings scheint der Erzähler nun keinen Einblick mehr in Nathanaels Inneres zu haben, da alles von außen ohne Inneneinsichten erzählt wird. Durch den Wahnsinn ist es dem Erzähler als klar denkendem Menschen nicht mehr möglich den Gedanken und Gefühlen des Protagonisten zu folgen, obwohl er ihn zu seinen Freunden zählt. Durch den Tod Nathanaels hat der Erzähler scheinbar auch den Kontakt zum Rest der Familie verloren, da er nicht sicher weiß, was mit Clara geschehen ist, sondern es heißt nur, dass es jemanden gab, der sie gesehen hat. Dabei müsste er es zumindest von Lothar wissen, da der Erzähler am Anfang davon sprach, dass er die drei Briefe von seinem Freund Lothar erhalten hat.

Das Schülerarbeitsblatt [doc] [41 KB] zu Claras Heimkehr wird ergänzt durch Hinweise für die Lehrkraft [doc] [44 KB].

Einstieg und begleitete Lektüre E. T. A. Hoffmanns "Der Sandmann" ist mit einem Umfang von knapp 40 Seiten eine ungewöhnlich kurze Pflichtlektüre. Deshalb ist es durchaus möglich, die Erstlektüre der Erzählung im Unterricht durchzuführen. Für einen besonderen Einstieg [doc] [39 KB] ist der Zugang über die Kindheitserfahrungen der Schülerinnen und Schüler mit dem "Sandmännchen" im TV der alten BRD bzw. der DDR denkbar, das auch heute noch ausgestrahlt wird. Der Erzählung Hoffmanns wird eine multiperspektivische Lektüre am ehesten gerecht. Die vorliegenden Vorschläge zur Lektürebegleitung sehen deshalb vor, dass die Schülerinnen und Schüler das Werk in Gruppen unter einem speziellen Beobachtungsaspekt lesen. Hierbei halten sie an geeigneten Stellen inne und bearbeiten die Aufgaben. Die unterschiedlichen Anforderungen der Gruppenarbeit ermöglichen ein binnendifferenzierendes Vorgehen. Für diese erste Erarbeitung des Textes müssen drei bis vier Doppelstunden eingeplant werden. Folgende Sichtweisen sind möglich: Das Arbeitsblatt [doc] [48 KB] zu Nathanaels Psyche untersucht die Entwicklung der Hauptfigur von der Kindheit bis zu ihrem tragischen Tod.

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Zusammen mit Nathanaels Vater schien dieser alchemistische Experimente durchzuführen. Als Nathanael entdeckt wurde, habe der Anwalt ihn misshandelt und gedroht ihm die Augen zu verbrennen. Beim nächsten Besuch Coppelius' etwa ein Jahr später sei Nathanaels Vater ums Leben gekommen, allem Anschein nach durch eine chemische Explosion. Eben jenen Coppelius, so erzählt Nathanael, habe er nun in dem Wetterglashändler Coppola wiedererkannt. Es folgt ein Brief von Clara an Nathanael. Sie lässt ihren Geliebten wissen, er habe wohl versehentlich den für ihren Bruder Lothar bestimmten Brief an sie adressiert. Sie habe ihn gelesen und sei letztlich zu dem Schluss gekommen, Nathanael müsse sich diese grässlichen Ereignisse aus seiner Kindheit teilweise eingebildet haben. Nathanael schreibt an Lothar und erklärt, Coppola sei wohl doch nicht Coppelius. Sein eigener Physikprofessor Spalanzani habe ihm bestätigt, Coppola schon lange zu kennen. Des Weiteren kündigt Nathanael seinen Besuch bei der Familie an.

Doch um die Ausgangsfrage zu klären, müssen auch die Reaktionen anderer Personen auf Coppelius (- Coppola sieht ja niemand außer Spalanzani -) betrachtet werden. Im Stil eines Hilfeforums beantworten die Schülerinnen und Schüler in einem Arbeitsblatt [doc] [168 KB] fiktive Fragen hilfesuchender Forumsnutzer. Um zur Kernfrage vorzudringen, nämlich wie Clara als Nathanaels engste Vertraute auf Coppelius/Coppola reagiert, folgen in einem Arbeitsblatt [doc] [142 KB] zwei kreative Schreibaufgaben. Zuerst müssen Nathanael und Clara "auf die Couch", es wird also ein Gespräch mit dem Paartherapeuten der beiden entworfen; alternativ oder zusätzlich verfassen die Schülerinnen und Schüler einen Zeitungsartikel, der Nathanaels ersten Brief beinhaltet, sowie die Flut von Leserbriefen, die darauf folgt. Die Frage bleibt spannend: Ist Coppola Coppelius?

Raffung und darauf folgendes zeitdeckendes Erz�hlen bewirken eine thematische Akzentuierung.

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Es handelt sich also um den Punkt der Zeit und des Ortes, von dem aus der Erzähler auf die Handlung blickt. Seite veröffentlicht am 14. 02. 2020. Letzte Aktualisierung am 26. 10. 2020.

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Durch den Erzähler und die wechselnde Erzählperspektive wird der Leser beeinflusst und der Fluss der Erzählung durchbrochen. Daher ist er für die Deutung und das Verstehen von E. T. A Hoffmanns Sandmann wesentlich. Die Erzählung beginnt mit drei Briefen, die ohne eine Einführung oder Unterbrechung aneinandergereiht sind. Erst danach meldet sich der Erzähler zu Wort, der die Handlung unterbricht und den Leser direkt anspricht. Er umschmeichelt ihn und wirbt für das Kommende, indem er ihn als günstigen und geneigten Leser anredet. Darauf beschreibt der Erzähler, wie sehr es ihn innerlich drängte, die Geschichte seines Freundes Nathanael zu erzählen, obwohl er nicht danach gefragt wurde. Dadurch dass er sich als Freund des Protagonisten zu erkennen gibt, zeigt er, dass er diesem positiv und nicht neutral oder gar negativ gegenüber steht. Danach gibt er offen zu, den Leser beeinflussen zu wollen, da er den Anfang der Erzählung so gestalten wollte, dass erkennbar ist, dass das Wunderbare in unserer rationalen Welt existiert.